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Marktsystem  (Erläuterungen)

Preisbildung

 

Angebot und Nachfrage

In einer zentralgelenkten Wirtschaft werden die Preise durch den Staat bestimmt. In der Marktwirtschaft sind die Preise grundsätzlich das Er-gebnis von Angebot und Nachfrage. Sie werden durch das Zusammen-spiel der Marktteilnehmer, wie Konsumenten, Unternehmer, Arbeitnehmer und andere, die häufig untereinander im Wettbewerb stehen, gebildet.

 

Informationsträger

Jeder Preis ist ein Informationsträger. Durch den Preis erfahren wir etwas über das Tauschverhältnis verschiedener Güter. Sie dienen als Entschei-dungsgrundlage, wenn z.B. folgende Fragen beantwortet werden müssen: Soll eine Dienstleistung mit mehr Technik oder mit mehr Mitarbeitenden bereitgestellt werden? Will ich lieber länger arbeiten oder mehr Freizeit? Sollen im nächsten Jahr mehr oder weniger Schweine gemästet werden? Wollen wir die nächsten Ferien in der Schweiz oder im Euro-Raum ver-bringen? Der Preis hilft, Entscheidungen von Konsumenten und Produ-zenten über den Markt zu koordinieren. Mittels des Preises sollen knappe Ressourcen in die produktivste Verwendung gelenkt werden.

 

Knappheitsindikator

Die Preise dienen auch als Knappheitsindikatoren. Die Entwicklung des Preises im Zeitablauf gibt uns einen Hinweis auf Überschüsse und Knappheit. Wird weltweit zu viel Erdöl gefördert, dann sinkt der Preis. Verdirbt wegen Trockenheit die Getreideernte in Nordamerika, dann steigt der Getreidepreis auf dem Weltmarkt. Preisänderungen können Mangel und Überschuss auf einzelnen Märkten anzeigen. Wenn die Leute mehr Schweizer Franken für Euros wollen, dann steigt die Nachfrage nach Schweizer Franken und es fällt der Kurs des Euro. Über die Preise wird auch die Zuteilung knapper Ressourcen an die Unternehmungen und knapper Güter und Dienstleistungen an die Konsumenten gesteuert. Es kommen dann in der Regel jene zum Zuge, die bereit und in der Lage sind den höchsten Preis zu bezahlen.

 

Faktoren hinter Angebot und Nachfrage

Hinter der Preisbildung durch Angebot und Nachfrage stehen jedoch viele verschiedene Einflüsse, je nachdem wie die Produzenten ihr Produkt oder ihre Dienstleistung herstellen und auf den Markt bringen. Dazu kommen die unterschiedlichen Bedürfnisse und finanziellen Möglichkeiten der Nachfrager. Weiter werden die Preise durch staatliche Eingriffe beeinflusst. Auch das durch Eigeninteresse gesteuerte Verhalten der Marktteilnehmer beeinflusst die Marktpreise. Zudem haben auch die Wechselkursentwick-lung und die Geldpolitik der Notenbank Einfluss auf die Preise für Güter und Dienstleistungen.

 

Zu den weiteren Faktoren, die den Preis ebenfalls mitbestimmen, gehören das unterschiedliche Verhalten der Marktteilnehmer (Absprachen, gesetz-liche Barrieren), ebenso spielen spezielle Phänomene (Skalenerträge, asymmetrische Information, externe Effekte, …) eine wichtige Rolle. Dazu kommen politische Entscheidungen, die übergeordneten Interessen (Kon-junkturpolitik, Sozialpolitik, ...) oder Partikularinteressen folgen. Auch muss der Staat sich Einnahmen beschaffen, zur Finanzierung der ihm übertra-genen Aufgaben. All diese Aktivitäten haben Einfluss auf den Preismecha-nismus und dadurch auf die Preise.

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